Die Anlage eines Weinbergs:
Die Anpflanzung eines Weinbergs ist der Ursprung einer neuen Anlage und es ist wichtig, auf Grund der Eigenschaften des Anbaugebietes, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das beeinflusst die Wahl der Rebsorten, der Klonen und der Rebunterlage. Unsere Anlagen sind sehr dicht bepflanzt ( ca. 8.000 Weinstöcke pro Hektar) um eine optimale Produktion der einzelnen Rebe zu gewährleisten.
Die Erziehungsform:
ist ein wichtiger Faktor was die Qualität der Trauben angeht und sie wird während den ersten Jahren des Wachstums entschieden. Die Geschichte des italienischen Weinbaus hat viele Erziehungsformen, mehr als 40, hervorgebracht, auch wenn mittlerweile diejenigen übernommen wurden, die die beste Qualität geben. Unsere Weinstöcke sind mit Kordonerziehung oder Guyot (je nach Rebsorte) angelegt, diese Systeme ermöglichen es, beste Qualität und eine optimale Bewirtschaftung der Weinberge zu erlangen.
Natürlicher Graswuchs im Weinberg:
Die Verwaltung der Böden ist entscheidend für die Qualität der Erde und im allgemeinen für das Gleichgewicht im Weinberg. Wir entschieden uns für die spontane Begrünung, die zahlreiche Vorteile bietet. Das Gleichgewicht im Weinberg wird unterstützt, weil in den kühlen Jahreszeiten eine übermäßige Wasser und Nährstoffzufuhr vermieden wird (das Gras konkurriert mit der Rebe) während im Sommer, wenn es an Wasser mangelt, das Gras austrocknet (sein Wurzelapparat ist sehr oberflächlich). Sie hilft, die biologische Vielfalt zu erhöhen, indem sie einen attraktiven Lebensraum für Mikro-Fauna bereitstellt, dank einer hohen Anzahl von Arten die zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Da wir den Boden nicht bearbeiten, reduzieren wir Traktorpassagen im Weinberg, und vermeiden so Verdichtungs-Probleme des Bodens. Die Folge ist eine bessere Balance der gasförmigen Stoffe im Boden und die Verfügbarkeit von organischen Stoffen, welche die Boden-Organismen (Pilze, Bakterien, Würmer) fördern. Schließlich gewährleistet die Begrünung eine Reduzierung der Erosion durch Wind und Regen, und verhindert Wasseranstauungen.
Biodiversität:
Ein hoher Index der biologischen Vielfalt ist ein wichtiger Bestandteil des biologischen Anbaus und fördert das Gleichgewicht im Weinberg, weil er eine positive Wirkung auf das Recycling von organischen Stoffen hat, auf die Nahrungsverfügbarkeit für die Reben, die Kontrolle von Schädlingen und Krankheiten, die Bodenqualität, den Wasserkreislauf. Wir fördern die Artenvielfalt durch die umweltfreundlichen Eingriffe im Weinbau, mit spontaner Begrünung und mit angrenzenden Hecken und Wäldern.
Messung der Biodiversität:
Der Index der Artenvielfalt basiert auf der Kombination von verschiedenen Parametern, die es uns ermöglichen, eine Bewertung der Qualität der Weinberg zu haben. Zum Beispiel ist die Anzahl von grasartigen Pflanzen und Regenwürmer und die Ausgewogenheit des Stickstoffes im Boden, ein allgemeiner Indikator der Bodenqualität. Die Anzahl der Laufkäfer (eine Familie von Käfern, die wesentlicher Bestandteil der Nahrungskette sind) ermöglicht eine allgemeine Schätzung der Artenvielfalt von Insekten im Weinberg. Die Anzahl von Regenwürmer und Asseln dagegen, sind Indizien für den Kupfergehalt im Boden ...
Düngung:
die Rebe ist keine anspruchsvolle Pflanze. Die Bedürfnisse variieren je nach Klima, Boden, Sorte, Rebunterlage, Wetterverlauf und Verwaltung vom Weinberg. In unserem Weinberg entsteht eine wichtige Boden-Anreicherung von organischer Substanz durch Mulchen der gemähten Grasreste und anderem grünen Kompost, wie die Ranken vom Rebschnitt (sie werden vor Ort zerkleinert), die den Boden insbesondere mit Stickstoff, Kalzium und Kalium bereichern. Die hohe Artenvielfalt begünstigt die Mineralisierung und die richtige Verteilung von Nährstoffen. Die eventuelle zusätzliche Düngung erfolgt darum weder regelmäßig noch zufällig, sondern nur dann wenn sie nötig ist und zielgerichtet.
Schutz der Reben:
Die Europäische Rebe ist auf zahlreiche Schädlinge oder Pilze anfällig, welche die Qualität und Menge der Trauben stark beeinträchtigen können. Wir folgen den Prinzipien des integrierten Weinbaus, der auf den Grundlagen des biologischen Anbaus basiert und auf Schutzsysteme und agronomische Pflege mit der geringsten Umweltbelastung. Es werden gezielte und minimale Eingriffe gemacht (Präzisions-Weinbau), genau zur richtige Zeit und ohne Vergeudung. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, eine maximale Effizienz bei der Verteidigung der Weinberge, mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt zu kombinieren. Auch hier sind die Eingriffe stark vom Wetter abhängig.
Rebschnitt:
Zu den notwendigen Arbeiten um den Weinstock in ein harmonisches Gleichgewicht zu lenken ist der Rebschnitt bestimmt die wichtigste. Im Winter, bevor der Saft in die Triebe steigt, werden die Vorjahrestriebe auf eine bestimmte Knospenzahl eingekürzt. Die Anzahl muss sorgfältig abgewogen werden, denn zu viele Knospen verursachen ein Übermaß an Trauben, während ein zu drastischer Rebschnitt einen üppigen vegetativen Wuchs fördert und dabei dem Reifeprozess der Trauben Energie entzieht. Der Schnitt wird von Stock zu Stock entschieden und kann nur von Hand von einer sehr erfahrenen Person gemacht werden.
Grünschnitt:
Während des Wachstums wird die Rebe laufend ihre Ranken verlängern ("leitende Dominanz"). Mit der Zeit leisten dadurch die älteren Blätter an der Basis nur noch eine beschränkte Fotosynthese. Der Grünschnitt, das heißt das Nachschneiden der Rutenspitze, dämmt einerseits den Wachstum ein und fördert andererseits das Austreiben der Seitenknospen. Diese bilden neue, junge Blätter die sehr leistungsfähig sind. Der Grünschnitt dient somit dazu, der Pflanze neue Energie zu liefern und um den Reifeprozess der Trauben zu unterstützen. Wann und wie er genau gemacht wird hängt vom Jahresverlauf ab.
Grüne Traubenauslese:
sie besteht darin einige Trauben vor der Reife zu entfernen, um die Produktion des Weinstockes unter Kontrolle zu halten. Eine Wahl die man sorgfältig treffen sollte: die Anzahl der herunter geschnittenen Trauben ist nicht jedes Jahr gleich. Es ist wichtig, dass der Ertrag für die endgültige Qualität der Trauben gering gehalten wird. Aber auch das übermäßige Herunterschneiden kann in sehr heißen Klimazonen oder Jahren kontraproduktiv sein: man könnte unausgeglichen Trauben produzieren, mit zu starker Konzentration und übermäßigem Alkoholgehalt oder eine zu schnelle Reifung fördern.
Entlaubung:
bei fortgeschrittenem Reifeprozess, kann es nützlich sein bei jedem Weinstock einige Blätter zu entfernen, damit die Weintraube der Sonne ausgesetzt ist und damit die Luft besser zirkulieren kann. Es dient dazu Fäulnis und Schimmel vorzubeugen, vor allem in feuchten Jahren. Stattdessen kann diese Arbeit vermieden oder eingeschränkt werden in sehr heißen Jahren und bei sehr intensiver Sonnenbestrahlung, weil die zu starke Sonnenaussetzung die Traube beschädigen kann („Sonnenbrand“).
Weinlese:
der Zeitpunkt der Ernte ist entscheidend für die Qualität des Weines: wenn man zu früh oder zu spät beginnt, waren die Bemühungen des ganzen Jahres umsonst. Deswegen verfolgen wir den Reifungsprozess von jeder Rebsorte und jedem einzelnen Weinberg sehr sorgfältig. Die Entscheidung fällt aus einer Reihe von verschiedenen Parametern: den Analysen (Zuckergehalt, Säuregrad, PH Werte und Farbe), Verkostung der Trauben (man schmeckt die Reifung der Tannine, die Aromen, usw.…) und der Erfahrung. Die Trauben aus jedem einzelnen Bereich werden gelesen und so schnell wie möglich verarbeitet.
Experimentieren und Forschung im Weinberg:
ob selbst von uns durchgeführt oder durch «Verleihung» eines Teils des Weinbergs, unterstützen wir die Forschung und Experimente an der Universität Mailand und anderen Forschungszentren. In der Regel werden Versuche im Weinberg durchgeführt die zur Entwicklung und Verbesserung der Methoden des integrierten und nachhaltigen Weinbaus dienen. Wir glauben an die Forschung und Entwicklung und unterstützen diese aktiv, um mehr und mehr den Weinbau und die Qualität unserer Arbeit zu verbessern.